Das Baurecht und die Vorteile

Inhalte:

• Vorteile des Baurechts
• Fragen & Antworten
• Was ist ein Baurecht?
• Was ist ein Baurechtsgrund?
• Was ist ein Superädifikat?

Bauen auf fremden Grund. Hört sich ungewöhnlich an, gewinnt aber in Österreichs Großstädten zunehmend an Beliebtheit. Beim Baurecht behält der Eigentümer des Grundstücks seine Eigentumsrechte und der Bauberechtigte darf auf dem Grundstück ein Bauwerk errichten und dort wohnen. Somit spart sich der Baurechtsnehmer die Kosten für den Kauf des Grundstücks. Geregelt ist das Baurecht im Baurechtsgesetz und ein Baurechtsvertrag wird auf mindestens 10 Jahre bis maximal 100 Jahre abgeschlossen. Das Bauwerk oder eine Wohnung kann dabei selbst genutzt, vermietet, verschenkt oder vererbt werden.

Erwirbt man also eine Wohnung im Baurecht, entfällt für den Käufer der Kauf des Grundstücks. Dies macht eine Immobilie bei der Anschaffung um einiges günstiger. In der Regel wird zwischen dem Baurechtsgeber (Eigentümer) und dem Baurechtsnehmer ein Bauzins bzw. Baurechtszins (indexiert und monatlich zu leisten) vereinbart und das Baurecht wird im Lastenblatt (C-Blatt) des Grundbuchs eingetragen. Das Baurecht erlischt nach Ablauf einer vertraglich festgesetzten Zeit. Bei Erlöschen des Baurechts, fällt die gesamte Liegenschaft (auch das Gebäude) dem Grundeigentümer zu. Es ist anzuraten, eine klare, schriftliche Vereinbarung im Vertrag festzulegen, welchen Betrag der Baurechtsnehmer für sein Gebäude bei Vertragsende vom Baurechtsgeber bekommt.

Um der Nachfrage nach Neubauten in Stadtkernen zu günstigeren Preisen nachzukommen wird dieses Modell bereits mit Erfolg in Ballungszentren wie Moskau, Paris oder New York eingesetzt. Vom Baurechtsmodell profitieren nicht nur der Eigennutzer, sondern beim Kauf einer Immobilie im Baurecht auch Investoren.

Vorteile des Baurechts

• Wie bereits erwähnt ist der wohl größte Vorteil beim Kauf einer Wohnung im Baurecht der verhältnismäßig günstigere Preis. Da ein Käufer beim Kauf einer Wohnung im Baurecht, keine Kosten für die Anschaffung des Grundstücks zu leisten hat, ist der Preis der Wohnung deutlich günstiger. Quadratmeterpreise von mehr als € 1.000,- weniger, als bei Vergleichsobjekten sind hier keine Seltenheit.
• Aufgrund des geringeren Kaufpreises, hat ein Anleger auch eine wesentlich höhere Rendite zu erwarten. Neubauwohnungen in Zentrumslagen lassen sich immer sehr gut auf dem freien Markt vermieten. Beim Anlageobjekt wird auch das Mietausfallrisiko minimiert, da man auf einen längeren Zeitraum gerechnet, deutlich höhere Mieteinnahmen generiert und sich somit das Risiko des Leerstands minimiert.
• In Österreich können seit 2016 die Anschaffungskosten und Nebenkosten beim Kauf einer Immobilie nur auf das Gebäude gerechnet mit 60 Prozent abgeschrieben werden. Da beim Kauf eines Baurechtswohnungseigentums der Grund nicht erworben wird, können die Investitionskosten zu 100 Prozent abgeschrieben werden. Aufgrund dieses Kostenvorteils für eine Vorsorgewohnung im Baurecht wird die Investition sehr lukrativ.
• Eine Wohnung, welche als Baurecht gekauft wird, ist nicht nur günstiger als eine Vergleichswohnung sondern kann auch der nächsten Generation weitergegeben werden.

Das bauen auf fremdem Grund bzw. eine Baurecht-Wohnung hat viele Vorteile aber auch Nachteile. Einer dieser Vorteile ist der verhältnismäßig günstigere Preis beim Erwerb der Wohnung, ein Nachteil ist definitiv die Vertragsdauer. Es ist individuell zu entscheiden, ob man sich auf diese Form des Immobilienerwerbs einlässt oder nicht.

Fragen & Antworten

Was ist ein Baurecht?

Das Baurecht ist ein dingliches Recht und wird in Österreich auch als bauen auf fremdem Grund bezeichnet.

Was ist ein Baurechtsgrund?

Ein Baurechtsgrund ist ein Grundstück, dass auf eine Dauer von mindestens 10 und maximal 100 Jahre verpachtet wird. Am Ende dieser Laufzeit fällt das Grundstück in den Besitz des Grundeigentümers zurück.

Was ist ein Superädifikat?

Ein Superädifikat darf nicht mit dem Baurecht vertauscht werden und ist auch ein Bauwerk auf fremdem Grund. Das Superädifikat wird nur im A2 Blatt des Grundbuchs eingetragen und wird als Urkunde hinterlegt. Das Superädifikat findet sich im ABGB im Paragraph 435 wieder und in der Regel wird ein normaler Mietvertrag auf eine befristete Zeit abgeschlossen.