Inhalte:
- Lärmbelästigung – Gesetzliche Ruhezeiten in Österreich
- Lärmbelästigung durch Nachbarn Österreich
- Lärmbelästigung durch Hundebellen
- Lärmbelästigung durch Baustelle
- Was versteht man unter Zimmerlautstärke?
- Was tun, wenn man auf taube Ohren stößt?
Lärmbelästigung durch laute Nachbarn: Das Horrorszenario für jeden, der sich nach einem harten Arbeitstag oder einer anstrengenden Berufswoche eine verdiente Ruhephase gönnen möchte. Dies gilt oft, wenn man sich in seinen eigenen 4 Wänden durch erhöhten Lärmpegel belästigt fühlt und nicht zur Ruhe kommen kann. Laute Geräusche wie das Bellen eines Hundes, wildes Kindergeschrei oder eine brummende Waschmaschine können unter Nachbarn zu Konflikten führen. Eskaliert ein Streit unter Nachbarn, dann beruft man sich schnell auf die Polizei und das Gesetz. Wann Lärmbelästigung rechtlich zu ahnden ist und wann Sie entspannter mit einer solchen Situation umgehen sollten haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.
Lärmbelästigung – Gesetzliche Ruhezeiten in Österreich
Jeder Bewohner hat sich an die gesetzliche Nachtruhe in Österreich zu halten. Doch wann gilt die Nachtruhe? In der Zeit zwischen 22 Uhr und 6 Uhr muss in Österreichs Haushalten absolute Nachtruhe gelten. Im Klartext heißt das: Musikanlagen müssen auf Zimmerlautstärke runtergefahren werden. Staubsaugen in der Wohnung, das Mixen in der Küche sollten zu anderen Zeiten gemacht werden oder auch handwerkliche Dinge, wie das in Betrieb nehmen einer lauten Bohrmaschine darf nicht in der gesetzlichen Nachtruhezeit in Österreich verrichtet werden.
In verschiedenen Gemeinden in Österreich gelten zusätzlich zu den gesetzlichen Ruhezeiten noch andere Fixzeiten, bei denen sich Hausbewohner an Zeiten zu halten haben. Oftmals werden auch in Hausordnungen bestimmte Ruhezeiten festgelegt, an diese sich jeder zu halten hat.
An die altbekannte Sonntagsruhe haben sich weiterhin die Österreicher und Österreicherinnen zu halten. Sonntags dürfen beispielsweise von Gartenbesitzern keine Rasenmäher oder Laubbläser angeworfen werden, welche für einen erhöhten Lärmpegel sorgen.
Hingegen wurde die gesetzliche Mittagsruhe hierzulande vor Jahren abgeschafft, mit der Ausnahme, wenn diese “ortspolizeilich“ festgelegt wurde. Generell wird von der Polizei jeder Fall der Lärmbelästigung individuell geprüft. Beispielsweise darf um 9 Uhr vormittags in der Nähe eines Kindergartens ein anderer Lärmpegel herrschen, als in einer anderen Ortslage zur selben Tageszeit.
Lärmbelästigung durch Nachbarn Österreich
Eine Lärmbelästigung durch einen Nachbar führt nicht selten zu einem Konflikt im Wohnblock mit mehreren Bewohnern. Arbeitet man in der Nachtschicht und freut sich dann endlich auf den ersehnten Schlaf, ist eine Ruhestörung unter der Woche oder speziell eine Lärmbelästigung am Samstag sehr unerfreulich. Laute Nachbarn sind in Österreich die zweithäufigste Ursache für eine störende Lärmbelästigung. Experten sehen als Ursache die schlechte Bauweise der Gebäude. Heutzutage sind die Wohnbauten weniger schallgedämmt und dies kann zu einem erhöhten Konfliktpotenzial unter den Bewohnern führen. Gegen laute Nachbarn helfen nur eine professionelle Trittschalldämmung, gut isolierte Fenster und gedämmte Rohre. Nur sind derartige Maßnahmen für einen Bewohner und oft nur Mieter eines Hauses nicht durchzusetzen, da es diesbezüglich einer größeren Sanierung bedarf.
Was kann man selbst in der Wohnung tun, um den Lärmpegel zu minimieren?
Wenn man handwerklich geschickt ist, kann man selbst folgendes tun, um den Lärm der lauten Nachbarn in der eigenen Wohnung etwas zu reduzieren: Eine abgehängte Decke mit Ankern montieren und daran Gipskartonelemente befestigen. Dies führt zu einer Verbesserung des Schallschutzes und Sie werden vom Endergebnis erstaunt sein.
Bevor Sie umfangreiche Umbauarbeiten unternehmen, empfehlen wir Ihnen das persönliche Gespräch mit den Nachbarn. Denn vielleicht lässt sich das Problem so, ganz einfach aus der Welt schaffen.
Lärmbelästigung durch Hundebellen
Bellt ein Hund oder fällt ein anderes Haustier des Nachbars durch unerträgliche Lärmbelästigung auf, dann ist zu überprüfen, wie lange die Geräuschentwicklung täglich andauert. In Wohngebieten, wo Haustiere gehalten werden gilt, dass die tägliche Lärmentwicklung nicht länger als eine halbe Stunde andauern darf. Falls der Verdacht von einer nicht artgerechten Tierhaltung vorliegt, sollten Sie sich an die Polizei wenden oder den Tierschutz einschalten. Tiere sind Lebewesen und haben genauso ein schönes Leben verdient, wie jeder von uns.
Lärmbelästigung durch Baustelle
Als Wohnungsmieter können Sie gegen Baustellenlärm in unmittelbarer Umgebung in besonderen Fällen eine Mietzinsminderung beantragen. Dies muss aber vorher rechtlich geprüft werden, denn Sie können nicht einfach selbst die Miete kürzen. Kleinere Bauarbeiten in einer Nachbarwohnung dürfen ein gewisses Maß des Lärmpegels nicht überschreiten. Außerdem müssen sich Hausbewohner an die gesetzlichen Ruhezeiten in Österreich sowie in den meisten Fällen auch an eine Hausordnung halten.
Was versteht man unter Zimmerlautstärke?
Gesetzlich wird der Begriff “Zimmerlautstärke“ wie folgt definiert: Zimmerlautstärke wird dann eingehalten, wenn die Geräusche innerhalb der Wohnungen der übrigen Bewohner des Hauses nicht mehr oder kaum noch vernommen werden, sodass die Nachbarn dadurch auch nicht wesentlich gestört werden. Diese Definition wird auch so in vielen Hausordnungen verwendet. Bei überhöhter Lautstärke empfehlen wir den persönlichen Dialog mit dem Nachbarn.
Was tun, wenn man auf taube Ohren stößt?
Sollten sich Ruhestörungen durch einen Bewohner häufen und dieser zeigt keine Einsicht, dann empfehlen wir Ihnen in letzter Instanz die Polizei einzuschalten. Ein Mieter kann durch auffälliges, unsittliches oder rücksichtsloses Verhalten gegenüber anderen Hausbewohnern unter Umständen sogar vom Vermieter gekündigt werden.